Ein Beitrag von
Andreas Wegmann
Veröffentlicht am
25.01.2021
Aktualisiert am
01.02.2021
Lesezeit
1 min
Inhalt des Artikels
Dem Begriff SWIFT begegnen die meisten Menschen früher oder später, wen sie sich mit dem Thema Zahlungsverkehr beschäftigen. Oft wird das Wort auch im Zusammenhang mit andern Begriffen, wie z.B. „Code“ oder „Nachricht“ verwendet. Wofür steht die Abkürzung und die Organisation, die dahinter steht?
SWIFT – Organisation und Zweck
Die „Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication“ wurde 1973 in Belgien als Genossenschaft gegründet, mit dem Ziel elektronische Nachrichten von Banken über Finanztransaktionen (siehe SWIFT Nachrichtenformate) zu vereinheitlichen. Die beteiligten Banken (inzwischen mehr als 11.000 weltweit) unterwerfen sich den Standards und können dann Finanznachrichten unmissverständlich über das eigene System austauschen: dem SWIFTNet. Zudem gibt es eigene Nachrichtenprotokolle (SWIFT Messaging Services) die Banken und Finanzinstitute zur sicheren Übertragung nutzen.
Mehr als Überweisungen?
Sowohl die Nachrichtenformate als auch die Kommunikationsdienste können viel mehr als Geldüberweisungen übermitteln. Außer Zahlungen von Kontoinhaber zu Kontoinhaber gibt es Kategorien z.B. für den Interbankenzahlungsverkehr, den Aktienhandel, Devisenhandel, Edelmetalle etc.. Auch Großunternehmen können inzwischen eine eigene Kennung, den SWIFT Code oder BIC (Bank Identifier Code) erhalten, um Finanznachrichten direkter auszutauschen.
SWIFT – Häufige Irrtümer
Die häufigsten Irrtümer im Zusammenhang mit SWIFT sind im Bereich der Eigentumsverhältnisse und der Funktion:
- es ist kein Organ der Europäischen Union, sondern gehört den beteiligten Banken und
- ist kein Clearingsystem, d.h. es werden keine Konten geführt und Guthaben im Interbankenzahlungsverkehr verrechnet, sondern „nur“ Nachrichten übertragen.
- die Organisation „erfindet“ keine Normen, sondern die ISO Normen werden (z.B. ISO 150022, ISO 20022) für den Gebrauch im SWIFTNet ausgelegt.
Weiterentwicklung
Die Organisation ist Dienstleister im Bankwesen und muss natürlich mit der technischen Entwicklung Schritt halten. Wichtigstes Beispiel ist die Migration der Nachrichtenformate auf den ISO 20022 XML Standard.
Eine andere wichtige Entwicklung dient dem Kampf der Geldwäsche: GPI (Global Payment Initiative). Alle Stationen einer Finanztransaktion werden an ein zentrales System, dem sogenannten SWIFT GPI Tracker, gemeldet und sind somit schneller transparenter nachvollziehbar.
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