Ein Beitrag von
Andreas Wegmann
Veröffentlicht am
16.02.2021
Aktualisiert am
17.02.2021
Lesezeit
2 min
Der Zugang zum SWIFTNet kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen, um den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden. Diese SWIFT Interfaces müssen den sicheren Zugang zum System gewährleisten und unterliegen daher einem stetigen technischen Wandel. In diesem Beitrag werden die wichtigsten aktuellen SWIFT Gateways kurz vorgestellt.
SWIFT Service Bureau
Um den Aufwand für die nötige IT Sicherheitsmaßnahmen auf möglichst viele Schultern zu verteilen, sind von SWIFT zertifizierte Dienstleister zugelassen, die den Zugang zu den SWIFT Produkten ermöglichen: die sog. Service Büros. Banken und Unternehmen können über diese Dienstleister Zugang zum SWIFT Net erhalten und auch zusätzliche Aufgaben wie z.B. Konvertierungen durchführen lassen. Diese Dienstleister stehen untereinander im Wettbewerb und versuchen sich durch Beratung und Serviceangebote voneinander abzugrenzen.
Letztlich nutzen die Service Büros die selben SWIFT Interfaces, haben diese aber oft durch eigene Entwicklungen ergänzt.
Alliance Access
Die „große Lösung“ unter den SWIF Gateways ist „Alliance Access“ und zählt zu den „on-premises solutions“. Internationale Banken und Unternehmen können ihre Finanznachrichten global steuern und auf alle Funktionen von SWIFT zugreifen. Nutzer mit individuellen Ansprüchen, hohen Transaktionsvolumen und dem Bedarf an höchstmöglicher Ausfallsicherheit nutzen dieses SWIFT Gateway.
Alliance Cloud
Die moderne, weil cloudbasierte Variante von Alliance Access ist die Alliance Cloud. Der Nutzer hat durch die Cloud Technologie geringe eigene Hardwareanforderungen und gleichzeitig eine hohe Flexibilität, d.h. Skalierbarkeit im Betrieb. Die Verfügbarkeit der Alliance Cloud war für 2020 angekündigt, hat sich aber bis 2021 verzögert.
Alliance Lite2
Ein ebenso cloudbasierter Zugang zum SWIFT Netzwerk ist „Alliance Lite2„, die die erste Version von Alliance Lite abgelöst hat. Die Verschlüsselung über einen USB Token ermöglicht das Arbeiten über eine webbasierte GUI von jedem internetfähigen Computer aus. Es können einzelne Transaktionen eingegeben oder auch Dateien versendet bzw. empfangen werden. Ein Benutzer- und Rechtemanagement ermöglicht größeren Unternehmen die Arbeitsprozesse sicher zu organisieren.
Alliance Lite2 for Business Applications (L2BA)
Eine logische Ergänzung des Alliance Lite2 für vollautomatisierte Abläufe ist das L2BA. Hier kommunizieren Softwareprogramme ohne menschliches Zutun, d.h. es wird ein STP Betrieb eingerichtet (Straight Through Processing).
Alliance Messaging Hub (AMH)
Um sehr individuelle Lösungen umzusetzen, kann SWIFT AMH verwendet werden. Umgangssprachlich scheint hier das Wort „Lego Lösung“ eine passende Beschreibung zu sein, da der Nutzer seine individuelle Auswahl von Modulen treffen kann. Ein Monitoringsystem (Control Center) und eine Process Engine mit graphischer Benutzeroberfläche sind Bestandteil des AMH.
SWIFT Integration Layer (SIL)
SIL ist die technische Brücke von dem IT System des Nutzers zu Alliance Access, Cloud oder AMH. Es kann in allen Nachrichtenformaten (SWIFT MT MX) und mit allen Diensten (messaging services) kommuniziert werden. Auf der Kundenseite erfolgt der Datenaustausch mit Dateien in einer Verzeichnisstruktur oder optional über IBM WebSphere MQ.
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